103. Station am 24. März 2025:
Selbsthilfegruppe des Vereins
Christliche Suchthilfe und Jugendarbeit
Chemnitzer Str. 5, 12621 Berlin - Kaulsdorf
Hier an der Chemnitzer Straße kurz vor der großen Kreuzung zur B1 befindet sich der Raum, in dem sich am 1. und 3. Dienstag jeden Monats die Selbsthilfegruppe "Alkohol und Drogen" des Vereins "Kap der guten Hoffnung e.V. "seit Ende 2022 trifft. Es ist die einzige als russischsprachig ausgewiesene Selbsthilfegruppe in dem Infoblatt der Selbsthilfe-, Kontakt und Beratungsstelle Marzahn-Hellersdorf in Alt-Marzahn 59 A, das insgesamt 19 Gruppen für Alkoholiker aufzählt, allerdings nur diese hier mit dem Zusatz "& Drogen".
Der Raum der Gruppe ist über diese Treppe zu erreichen und wird für ihre Treffen von der Leuchttumgemeinde angemietet. An einem großen Tisch haben hier so um die 12 Personen gut Platz. Hier erwarten uns Alexej und Waldemar, die uns davon erzählten, wie sie dazu kamen, sich mit den Problemen von Drogenabhängigen zu beschäftigen, welch ein langer, ungeplanter Weg es war, wie sie mit der Leitung einer Selbsthilfegruppe beauftragt wurden, dann 2019 den Vereins gründeten und nun seit Ende 2022 sich hier mit ihrer Gruppe treffen. Sie wurden und werden gebraucht. Die schön gestaltete Webseite des Vereins hat noch nie jemanden zu ihnen gebracht. Es sind mündliche Empfehlungen durch die Suchtberatung in Alt-Marzahn oder von Teilnehmern, die Menschen zu ihnen führen. Manchmal sind es auch Frauen, aber diese benötigen besser eine eigene Gruppe und bleiben nicht lange. Wenn es nötig ist, vermittelt der Verein Aufenthalt in Therapie-Einrichtungen von ihnen bekannte Organisationen, christlicher, wie die Gefährdetenhilfe des Missionswerkes der Brüdergemeinden Siloah und andere.
Alexej ist selbst in seiner Jugend in die Sucht hineingerutscht. Er konnte sich davon befreien, weil er durch einen Freund in eine christliche Gemeinschaft mitgenommen und auf Jesus als unseren Retter hingewiesen wurde und dessen Hilfe am eigenen Leibe gespürt hat. Davon erzählt er offen. Nicht jeder, der in die Gruppe kommt, sucht hier die Hilfe des Glaubens an Jesus und will etwas von ihm hören. Aber wenn es so persönlich und authentisch erzählt wird, dann wird mancher neugierig und dann kann man nebenan in den Gottesdienstsaal der Leuchtturmgemeinde gehen und dazu einladen, sonntags um 16 Uhr den Gottesdienst oder montags um 17.30 Uhr die Bibelstunde der Brüdergemeinde zu besuchen, zu der beide Männer gehören. Aber Bedingung für die Teilnahme an der Gruppe ist es nicht.
Waldemar fährt die S-Bahn auf der Linie 9, auf der viele Drogensüchtige unterwegs sind, weil sie dort bei den Endstationen nicht aussteigen müssen, sondern hin- und her fahren können. Da sieht er das menschliche Elend jeden Tag.
Wir fragten nach der Finanzierung der Arbeit. Schließlich muss ja Miete bezahlt werden, wenn sie auch moderat ist. Spenden, ja und hauptsächlich, was sie selbst einzahlen. Sie kennen die Probleme bestens, auch die durch die Zulassung von Cannabis, vor der alle Suchtexperten gewarnt hatten, und Ihnen liegen die Menschen am Herzen. Das spüren wir!