Eine Zeitreise unternehmen dorthin,
wo die Zeit gemacht wird

 

 

vom Mittwoch, dem 8. Juli bis Sonnabend, den 11. Juli 2015

täglich von 9 bis 20 Uhr

Zusätzlich zu den Begegnungen im Zeittunnel gab es
abends um 18 Uhr besondere thematische Angebote

Infoblatt

Am Mittwoch, dem 8, Juli 2015 

hielt der Physiker Hans-Jürgen Fischbeck

einen Vortrag, der sehr beeindruckte und nachdenklich machte:

"Die Zeit vergeht - der Raum nicht"

Am Donnerstag, dem 9. Juli 2015

luden wir ein zu einer

Diskussion

"Kinder, wie die Zeit vergeht" 

zu dem Entwurf eines neuen Rahmenlehrplans für den Geschichtsunterricht

in den Sekundarschulen Berlins und Brandeburgs.

(Inzwischen ist der neue Lehrplan inkraft gesetzt worden.

 

Der Freitagabend, 10. Juli 2015, stand unter dem Thema:

Das Phänomen der Musik in Zeit, Raum und Geist

Der Komponist Prof. Lothar Voigtländer
moderierte Lieder gesungen von Hrund Osk (Sopran) aus Island, begleitet von Nadeshda Tseljukina am Bechstein-Flügel.

 

Am Sonnabend, dem 11. Juli 2015

Augenblick  CEEYS in Concert

Konzert für Cello, Klavier, Fieldrecordings, Synthesizer

mit den Brüdern Sebastian und Daniel Selke

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Los ging es am Mittwoch früh um 9 Uhr durch das Betreten des Zeittunnels.

 

Er führte wieder anhand eines Zeitstreifens ca. 3000 Jahre hinab in die Geschichte

zum Schloss des Königs Salomo,

 

dem folgende Worte über die Zeit zugeschrieben werden:

"Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: 


geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit;
pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit; 


töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit;
abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit; 


weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit;
klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit; 



Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit;
herzen hat seine Zeit, aufhören zu herzen hat seine Zeit; 


suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit;
behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit; 


zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit;
schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit; 

 
lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit;
Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit.


Man mühe sich ab, wie man will, so hat man keinen Gewinn davon.


Ich sah die Arbeit, die Gott den Menschen gegeben hat, dass sie sich damit plagen. 


Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit,
auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt;
nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut,
weder Anfang noch Ende."  (Kohelet /Prediger 3,1-11)
 

 
Von dort gelangte man durch den Zeittunnel zum Haus und Garten des
Aurelius Augustin (geb. 354- gest. 430), 

der in seiner Autobiographie, seinen "Bekenntnissen", ebenfalls bis heute Nachdenkenswertes über die Zeit und die Nicht-Zeit / die Ewigkeit geschrieben hat.

„Was also ist die  Zeit?
Wenn niemand mich danach fragt, weiß ich’s,
will ich’s aber einem Fragenden erklären, weiß ich’s nicht.“

„Wie kann man sagen, dass die vergangenen und zukünftigen Zeiten sind,
da doch die vergangene schon nicht mehr und die zukünftige noch nicht ist?
Die gegenwärtige aber,
wenn sie immer gegenwärtig wäre und nicht in Vergangenheit überginge,
wäre nicht mehr Zeit, sondern Ewigkeit.“

Mehr dazu in den "Bekenntnissen/Confessiones" im 11. Buch, ab 10. Kapitel.

Anzutreffen war Augustins Mutter Monika, die viel über sich, ihren Sohn und die Vandalen zu erzählen hatte, die zu ihrer Zeit das Römische Reich zutiefst verunsicherten.

Vor allem aber ging es darum: Was ist Zeit, wie kann man sie messen wollen und was gibt es vor und außer ihr.

 

 

Auf der größten Station, in unserem ausgeräumten Kirchraum,

 

 

wurde diese Ewigkeit als ein Leben ohne Zeit erahnbar durch Musik,  Farben und Menschenschicksale aus vielen Jahren, die gleichrangig nebeneinander standen.

 

Kinder hatten die Möglichkeit, durch die Musik inspiriert zu malen.

 

 

Professor Lothar Voigtländer unterstützte unser Team dabei mit seinem Kompositionen.

 

An den Wänden waren die Lebensläufe von 27 Berlinern zu sehen, die nicht mehr unter uns sind.  Ihre Lebenszeit war nach einem besonderen Maß dargestellt: Wie lang ist das Leben, wenn die Jahre immer schneller vergehen, je älter man wird? Wie lang sind die einzelnen Jahre, wenn seine Länge davon abhängt, wie viel Zeit noch bis zu einer durchschnittlichem Lebenslänge von 80 Jahren bleibt?

Dann ist es ein Unterschied, ob schöne oder schreckliche Jahre in die Kindheit und Jugend oder mehr in die Lebensmitte fielen - im Blick darauf, wie viel diese Jahre von der Lebenszeit insgesamt beanspruchen

 

 

Wer sich die Zeit nahm, die knappen Angaben zu diesen Menschen zu lesen, hatte noch mehr entdecken, das zum Nachdenken über das eigene Leben und wie es wohl weitergeht, anregte.

 

 

Was Menschen aufschreiben und was in Büchern gedruckt wird, hat die Chance ihre Verfasser weit zu überdauern und in ganz anderen Zeiten, Wirkungen zu entfalten, an die der Verfasser nie gedacht hat.
So lud eine Leseecke mit ausgewählten Büchern zum Nachdenken ein über das, was bleibt.

 

 

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Die messbare Zeit

des Uhrmachers,

Physikers

und Astronomen

war im "Achteckraum" Thema.

 

 

Wir sammelten kaputte Uhren, die Kinder in diesen Tagen zerlegen dürfen. Uhrmacher erklärten ihnen, wie mit den Zahnrädern Minuten und Stunden entstehen können und wie man Uhren reparieren kann.

 

 

 

Wir danken der Uhrmacher-Innung Berlin- Frankfurt/Oder- Potsdam, für die Unterstützung.

 

Die Datumsgrenze ist auf diesem Globus zu sehen - und bedeutet für Seefahrer ein Problem, das man beachten sollte.

 

 

Warum die Zeit schneller vergeht, wenn man sich bewegt, ist in einem kleinen Video bei you-tube von einem Abiturienten kurz und knapp erklärt worden, und wird auch uns beschäftigen.

 

 

Auf dem Hof und der Wiese unseres Gemeindezentrums war neben einem Angebot gegen Durst und Hunger die Möglichkeit zu sehen: Zeitloses hat Wert.

 

In diesen vier Tagen konnten wir 357 Besucher begrüßen, darunter 175 Kinder.

Wir danken den 24 Aktiven aus unserem ökumenischen Team, die dieses Ereignis ermöglicht haben!