31. Station am 9. Mai 2022 :
Der Mobilitätsdienst der Diakonie
in der Marzahner Promenade 39, 12679 Berlin
Mobilitätsdienste werden vom Berliner Senat seit vielen Jahren für Menschen über 60 Jahre finanziert und über Träger der Freien Wohlfahrtshilfe in jedem Stadtbezirk angeboten, so seit 2012 von der Diakonie hier bei uns in Marzahn-Mitte.
Beim Eintreten begrüßt fällt der Blick auf diesen Empfangstisch mit Info-Material, falls jemand vor dem Gespräch in einem der danebenliegenden Büros noch etwas warten muss.
Ziel dieser Dienste ist es, alte Menschen so lange wie möglich Bewegung an frischer Luft durch das Angebot von Begleitung zu ermöglichen. Auf 2 Stunden dieser Hilfe pro Woche hat jeder über 60 Jahre Anspruch, was durch haupt- und ehrenamtliche Kräfte geleistet wird. Darüber wird kein Vertrag abgeschlossen, aber eine Absichtserklärung unterschrieben, die jeweils für ein halbes Jahr gilt, von Januar bis Juni und Juli bis Dezember, in deren Rahmen eine Verwaltungspauschale von
40 € zu entrichten ist. Wer im Januar anfängt, hat also die Möglichkeit ein halbes Jahr lang jede Woche für 2 Std. eine Begleitung zu bekommen, egal wofür: zum Arztbesuch, zum Einkauf oder z.B. für ein kulturelles Erlebnis. Dauert es länger als 2 Std. dann wird dies mit der nächsten Woche verrechnet.
Wenn man im besagten halben Jahr den Mobilitätsdienst nicht so oft in Anspruch nehmen kann, erhält man allerdings den Betrag nicht zurück. Dadurch wird viel Bürokratie und Rechnerei vermieden und damit auch wieder höhere Kosten. Und so günstig und ohne alle Nachweise der Bedürftigkeit bekommt man solch ein Angebot wohl nirgends - dank der Finanzierung durch den Berliner Senat und dem Mitarbeiterteam, denen Nächstenliebe wichtig ist.
Wir gingen gleich weiter in den größten Raum der Einrichtung, wo auch Platz für eine Gruppe wie unsere ist. Herr Saad als Leiter der Mobilitätsdienste der Diakonie erläuterte uns das Angebot und stand uns für Fragen zur Verfügung.
Durch das Fenster sind die Nachbarn zu sehen: Das Stadtteilzentrum Marzahn-Mitte in der Trägerschaft der Volkssolidarität, mit dem wie mit dem Pflegestützpunkt im Hochhaus am Viktor-Klemperer-Platz und dem Bezirksamt zusammengearbeitet wird.
An der Wand sind Erinnerungsfotos von gemeinsamen Ausflügen mit den Klienten zu sehen. Solche waren unter Corona-Bedingungen nicht möglich und jetzt fehlt einer der beiden Kleinbusse, der gerade gestohlen wurde.
Auf der Webseite der Diakonie wird auch von einer Fahrt des Mitarbeiterteams im März mit Spenden nach Polen an die Grenze zur Ukraine und der Rückfahrt mit Geflüchteten nach Berlin berichtet. Auch darüber erzählte uns Herr Saad und kamen wir in ein angeregtes Gespräch.
Wir bedankten uns für die freundliche Aufnahme mit Kaffee und Getränken und die Informationen, die wir gern weitergeben möchten, denn dieses Angebot ist unter älteren Menschen viel zu wenig bekannt.