101. Station am 3. März 2025:

Der Schauspieler, Theologe und Redner

Rolf-Dieter Degen

aus Kaulsdorf

Wir trafen uns im Gemeindehaus Alt-Marzahn 61, 12685 Berlin

2017 konnten wir ihn im Gottesdienst im Rahmen unserer "Zeitreise" in der Gemeinde Marzahn/Nord als König David erleben:

 

2018 im selben Zusammenhang mit dem das Gleichnis vom Verlorenen Sohn:

 

 

2019 führte er zusammen mit Benjamin Stoll anlässlich des Neujahrsempfangs für unsere Ehrenamtlichen bei uns das Theaterstück "Eine Nacht mit Luther"auf:

 

Heute hatten wir ihn gebeten, aus seinem Leben zu erzählen. Er wohnt zusammen mit seiner Frau in Kaulsdorf und redet wie wir. Aber plötzlich verstanden wir erst mal nichts, da sprach er Alemannisch, denn er stammt aus der Nähe der Schweiz und des Bodensees. Er erzählte uns aus seiner Kindheit dort, wie er zusammen mit zwei anderen auf die Idee kam, Schauspieler zu werden und dazu nach Bremen ging. Von dort folgte er einem sehr begnadeten Schauspiellehrer nach Berlin, wo er durch Vermittlung seines Vaters eine junge Schauspielstudenten traf, Monica, die mit ihren Eltern aus Siebenbürgen nach Deutschland gekommen war. Heute sind die beiden schon über vierzig Jahre verheiratet. Wir lernten Monica Degen bei den genannten Aufführungen als Begleiterin ihres Mannes kennen, die die Regie führte.

 

 

Dieses Foto zeigt sie beide auf der Webseite von Dünenhof.net, wo sie 2013 gemeinsam mit anderen eine Tagung für Künstler gestalteten. Auch als Dozent ist Ralf-Dieter Degen seit langem tätig u.a. als Schauspiellehrer, Rhetorik-Dozent und natürlich immer zusammen mit seiner Frau.

 

Er erzählte uns von seinem Weg zum Glauben, eigentlich wie der "Papa im Himmel" ihn führte, sodass er ihn spürte und erkannte. Seiner Frau erging es eher als ihm so und beide entschlossen sich zu einem Studium der Theologie an der Freien Theologischen Hochschule in Gießen.

 

Schon 1987 kamen sie wieder nach Berlin, erlebten hier die Wende, zogen nach Rosenthal und dann nach Kaulsdorf. Immer wieder werden Vater und Sohn (der ihm als Schauspieler nachfolgte) gefragt, so auch in unserer Runde, ob sie mit Michael Degen verwandt sind, der dort als jüdisches Kind bei einer kommunistischen Familie während der Nazizeit versteckt überlebte. Nein, dass sind sie nicht.

 

Sehr eindrücklich war für uns, wie offen und ehrlich Rolf-Dieter Degen uns aus seinem Leben erzählte. Heute kam er gerade von einer Bestattung einer 82jährigen Frau. Um die 6000 mal hat er schon als Redner bei Beerdigungen die letzten Worte angesichts des Endes eines Lebens gesprochen, auch für viele, die zwischen dem 50. und 75. Jahr verstorben sind. Er selbst ist inzwischen 68. Wird er das Jahr 2033 noch erleben, das wir mit unserem Pilgerweg hier im Stadtbezirk ins Gespräch bringen wollen, war seine Frage? Als Freiberufler werden er uns seine Frau sich jedenfalls nicht zur Ruhe setzen, sondern möglichst noch weiter für alle, die sie gern erleben möchten, da sein.

Auf der Webseite der Arbeitsgemeinschaft Freier Sprecher Berlin, deren Mitglieder dort alphabetisch geordnet sind, ist er gleich als Erster zu sehen.

 

Zum Ende unseres Gesprächs trug er uns den Psalm 139 vor. Man möchte den Atem anhalten, so eindrücklich war es, die Kraft zu spüren, die in diesen uralten Gebeten steckt, in denen der Beter nichts von seinen Gefühlen unterdrückt, sondern sie vor Gott ausschüttet!

 

Dieser und andere Psalmen-Rezitationen von Rolf-Dieter Degen findet man auf seinen Psalmenkanal, so u.a. die Psalmen 1 28, 19, 23, 32 , 51, 84, 139 und auch weiteres, was sich lohnt anzusehen und zu hören:

 

Mit herzlichen Grüßen an seine Frau und mit großer Dankbarkeit für dieses Nachmittagsgespräch verabschiedeten wir uns, nachdem Rolf-Dieter Degen für uns gebetet hatte.