93. Station am 9. September 2024:
Die "Neue Chance gGmbH"1- Sozial- und Jugendhilfedienste Marzahn-Hellersdorf
in der Lil-Dagover-Gasse 2 in 12627- Berlin-Hellersdorf
Wer mittels der BVG-App erkunden möchte, wie er zur die Lil-Gagover-Gasse kommt, wird enttäuscht. Da ist sie im Unterschied zu Google-Maps unbekannt. Auch das Straßenschild muss man suchen, wenn man von der Tram-Haltestelle Stendaler Straße/Quedlinburger Straße kommt.
Links und rechts gibt es viele Geschäfte. Der Eingang zur 2 liegt auf der linken Seite hinter dem Eiscafé mit seinem Außen-Sitzbereich.
Leicht kann man diese drei Schilder links neben der Tür übersehen. Die Klingel mussten wir nicht benutzen. Die Tür lässt sich öffnen. Dahinter befindet sich der Fahrstuhl.
Seit 14 Jahren ist die "Neue Chance gGmbH" hier in unserem Stadtbezirk zu finden, arbeitet aber Berlin weit. Sie ist Mitglied im Diakonischen Werk. Mitarbeiten kann aber jeder, also auch ohne Mitgliedschaft in einer Kirche. Als man aber kurz nach Gründung des Trägers danach fragte, stellte sich heraus, dass es etwa 25 Prozent der Mitarbeitenden aber waren.
Hier das Hinweisschild im Fahrstuhl. In der vierten Etage befindet sich links das Büro der Neuen Chance gGmbH und auf der rechten Seite ist der Eingang der Schülerhilfe.
Wir wurden mit Kaffee u.a. Getränken herzlich von Herrn Werner, dem stellvertretenden Einrichtungsleiter, empfangen. Wir spürten, wie sehr ihm die Hilfe für Menschen in Not am Herzen liegt, ihn Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft beschäftigen, er jeden einzelnen Menschen ernst nimmt und große Erfahrung damit hat, Probleme zu erkennen und sie zu lösen.
Er berichtete uns, dass Werbung für die Angebote der "Neuen Chance" im Grunde genommen nicht notwendig ist. Die Mund-zu-Mund-Propaganda funktioniere: "Da musst Du hingehen, wenn Du Wohnungsprobleme hast, auf der Straße lebst, mittellos bist, Schulden hast..."
10 Sozialarbeiter sind hier darum bemüht, ihren Klienten zu helfen. Das Team wird komplettiert durch eine pädagogische Mitarbeiterin und eine Praktikantin aus der nahen Alice-Salomon-Hochschule. Waren es in den ersten Jahren noch vorwiegend Männer, die Wohnungsprobleme hatten, so sind es jetzt zunehmend auch Frauen und Familien. Eine bezahlbare Wohnung zu finden, wird immer schwerer. Doch gibt es die Möglichkeit, bei der Neuen Chance gGmbH im Rahmen eines Betreuten Wohnens für den Zeitraum der Betreuung eine Trägerwohnung zu beziehen oder in einer betreuten Wohngemeinschaft unterzukommen. Die Betreuung dauert im Durchschnitt etwa 1,5 Jahre und ist Hilfe zur Selbsthilfe. Ziel ist es, zunächst die Obdachlosigkeit zu beenden und die finanzielle Absicherung der Menschen zu klären, so dass sie sich im Anschluss mit Unterstützung um die Klärung weiterer Probleme in anderen Lebensbereichen (Gesundheit/Sucht, Straffälligkeit, Vermittlung in Ausbildung oder Arbeit etc.) kümmern können. Am Ende der Betreuung sollen die Menschen wieder möglichst eigenständig agieren können und vor allem wieder eine eigene Wohnung haben.
An einem langen Gang liegen die Büros der 10 Mitarbeitenden.
Der Blick durch das Fenster fällt auf den Kletterpark des "BergWerks" im überdachten Innenhof des Centers - der auch ein Sinnbild für die Schwierigkeiten des Lebens heute und den Mut und die Ausdauer, die man braucht, sie zu bewältigen sein kann.
Beim Verlassen des Fahrstuhls sind wir "aus Versehen" selbst im Innenhof unter dem Kletterpark.
Beim Gang zum Ausgang in die Lil-Dagover-Gasse kommen wir am dritten Eingang zum Fahrstuhl vorbei. "Viele Wege führen nach Rom" bzw. hier zum Fahrstuhl in die 4. Etage und zu den dort Arbeitenden!