73. Station am 5. September 2023:

 

Die Adventgemeinde der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten
im Evangelischen Gemeindezentrum Marzahn/Nord, Schleusinger Straße 12, 12687 Berlin

 

 

Bei wunderschönem Wetter saßen wir auf der Wiese draußen auf dem Hof des Gemeindezentrums und Karin Schulz, die Leiterin der Gemeinde erzählte uns sehr persönlich, wie sie vor 40 Jahren als Außenstehende auf der Suche nach einer Gemeinde war und wie sie durch die Herzlichkeit der Gemeindeglieder zur Gemeinschaft der Siebenten Tags-Adventisten fand (so hießen sie in der DDR). Sie berichtete uns von der weltweiten Gemeinschaft, die ihre Zentrale in den USA hat und wie sich dies in ihren Gottesdiensten zeigt, wo inzwischen regelmäßig etliche Gemeindeglieder aus Nigeria und anderen afrikanischen Ländern anzutreffen sind.

 

Der baptistische Prediger William Miller (1782–1849) aus Massachusetts errechnete für die 1840er Jahre die Wiederkunft /den Advent Jesu Christi. Als dieses Ereignis ausblieb, spaltete sich die durch ihn entstandene Bewegung, breitete sich als Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten weiterhin weltweit aus und hat heute mehr als 20 Millionen Mitglieder. In Deutschland betreibt die Freikirche zahlreiche Krankenhäuser, denn Gesundheit ist eines ihrer zentralen Anliegen. Sie unterhält mit ADRA e.V. eine weltweit tätige Hilfsorganisation, die Projekte in der Katastrophenhilfe und Entwicklungszusammenarbeit durchführt.

 

 

Die Marzahner Gemeinde engagiert sich seit vielen Jahren für die Aktion „Kinder helfen Kinder“ des Hilfswerks. So wird dafür auch in diesem Jahr wieder im November hier im Gemeindezentrum Spielzeug gesammelt und werden Pakete gepackt werden, die dann mit Lkws in Länder Osteuropas wie Bulgarien und Albanien gebracht werden. Frau Schulz plant in diesem Jahr mitzufahren. Sie erzählte uns, was alles bedacht und organisiert werden muss, damit die Aktion gelingt. Zuerst gehen Engagierte in die Schulen, erzählen von dieser Aktion und bitten die Kinder, ihr Spielzeug durchzusehen, womit sie aus Altersgründen nicht mehr spielen. Die Spenden werden dann sortiert, so dass die Pakete sowohl etwas für einen Jungen wie für ein Mädchen enthalten.

 

 

Im Handarbeitskreis „Nadel und Faden“, der immer montags nachmittags zusammen mit der evangelischen Gemeinde angeboten wird, werden Mützen und Schals für diese Pakete gestrickt.

 

Die Gemeinde hält schon seit dem Eröffnungsjahr des Gemeindezentrums 1989 hier immer sonnabends vormittags ihre Gottesdienste. Dabei hängt dann vor dem Pult dieser schöne Behang, der von dem erzählt, was ihnen besonders wichtig ist: Die Erwartung des Wiederkommens Christi, die Heilige Schrift, Frieden und das Festhalten an alttestamentlichen und jüdischen Ordnungen, insbesondere am Sabbat-Gebot.

 

 

Frau Schulz berichtet uns auch von dem eigenen Fernsehsender der Adventisten, dem „Hope Chanel“, der rund um die Uhr weltweit zu empfangen ist. Auf unsere Frage erzählt sie von der Theologischen Hochschule zur Ausbildung von Pastoren und Sozialarbeitern in Friedensau bei Magdeburg.