38. Station am 4. Juli: 2022:
Besuch bei Hannelore Reichert als Vertreterin von Kaleb e. V. und Rahel e.V.
in Berlin-Marzahn-Hellersdorf in der Tollensestraße
Mitten im Hellersdorfer Wohngebiet besuchten wir unsere Mit-Pilgerin in ihrer Wohnung, wo sie uns in ihrem Wohnzimmer mit Getränken und Selbstgebackenem bewirtete und von ihrem mehr als 30 jährigem Engagement und ihren Erfahrungen im Blick auf Hilfe für Schwangere bzw. Menschen, die oft noch Jahrzehnte später unter den psychischen Folgen einer Abtreibung leiden, nicht nur die Mütter, sondern auch Väter.
Liebevoll war nicht nur unser Empfang, sondern auch die Gestaltung ihres Wohnzimmers, die Bilder an den Wänden, so von Enkelkindern - und dazu das Kreuz als Zeichen ihres Vertrauens, dass wir Menschen unsere Schuld - was es auch sei - unter dem Kreuz Jesu ablegen dürfen. Denn er ist um unsertwillen gestorben, damit wir Frieden finden können.
Jeder Mensch ist einzigartig und ein Geschenk Gottes, das betonte Hannelore Reichert immer wieder und wir brauchten uns in unserem Kreis nur einmal umsehen, um dies bestätigt zu finden. Es dauerte nicht lange, dass unser Gespräch sehr persönlich wurde. Zwei Stunden waren wir dieses Mal beieinander.
Wir erfuhren von den zahlreichen Hilfen, die durch den Verein Kaleb e.V. Schwangeren angeboten werden, um ihnen zu helfen, den Mut zu haben, „ja“ zu ihrem Kind zu sagen.
Den Mitarbeitenden von Rahel e.V. geht es nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum, den Betroffenen zu helfen, in ihrem Schmerz um das nicht geborene Kind Frieden zu finden. Dass es diesen Schmerz auch nach Jahrzehnten noch gibt, erlebten wir in unserer Gruppe und berichtete Hannelore Reichert von einer 93 Jährigen, die nie darüber gesprochen hatte, aber nun selbst nicht sterben konnte, ehe sie ihr dies erzählt und Frieden im Gebet finden konnte.
Zum Schluss bekamen wir noch einiges vom vielfältigen Info-Material der Vereine und erfuhren den Termin für den nächsten Marsch für das Leben: am 17. September 2022 vor dem Brandenburger Tor.